The same procedure? Von wegen!
Wenn Combichrist auf dem Spielplan stehen, ist klar, dass es laut, kompromisslos und gnadenlos intensiv wird. Knapp ein Jahr nach ihrem letzten Auftritt verwandelte sich am 7. November 2025 die Tube der Matrix Bochum erneut in einen pulsierenden Electrohead-Kessel – und genau so sollte es auch wieder sein.
Wenn Combichrist auf dem Spielplan stehen, ist klar, dass es laut, kompromisslos und gnadenlos intensiv wird. Knapp ein Jahr nach ihrem letzten Auftritt verwandelte sich am 7. November 2025 die Tube der Matrix Bochum erneut in einen pulsierenden Electrohead-Kessel – und genau so sollte es auch wieder sein.
Schon beim Einlass war spürbar, dass sich die Szene auf diesen Abend gefreut hatte. Das Publikum war so bunt gemischt wie energiegeladen – von langjährigen Industrial-Fans bis zu neugierigen Neuzugängen. Einige reisten sogar aus Wien an, um die Band live zu erleben. Die Bühne blieb minimalistisch, die Beleuchtung düster und sparsam: Spots in kalten Farben, viel Schatten, dichter Nebel – allerdings nicht ganz so undurchdringlich wie im Vorjahr. Das reduzierte Setting war Teil des Konzepts und ließ der Musik Raum zum Wirken.
Combichrist lieferten eine Setlist, die keine Wünsche offenließ. Mit Klassikern wie Blut Royale, Electrohead und Feed Your Anger legte die Band los, als gäbe es kein Morgen. Auch neuere Stücke wie I Want Your Blood oder Today I Woke to the Rain of Blood fügten sich perfekt ins wuchtige Gesamtbild ein. Die Mischung aus aggressiven Beats, kantigen Vocals und kurzen melodischen Momenten sorgte dafür, dass die gesamte Matrix in Bewegung war – ein tanzender, springender, schwitzender Mob, wie man ihn bei Combichrist einfach erwartet.
Setlist:
- Without Emotions
- Are You Connected
- Blut Royale
- Electrohead
- Feed Your Anger
- Fuck That Shit
- Get Your Body Beat
- I Want Your Blood
- Fuckmachine
- Today I Woke to the Rain of Blood
- This Is My Rifle
- Shut Up and Swallow
- Like to Thank My Buddies (Short Version wegen technischer Probleme)
- At the End of It All
Zugabe:
- They
Die Akustik der Matrix zeigte sich wieder von ihrer besten Seite – die Beats dröhnten bis in den letzten Winkel, ohne Gesang oder Synths zu übertönen. Es war laut. Sehr laut. Aber genau das gehört zu einem Combichrist-Konzert wie Schwarz zum Gothic-Outfit. Wer sich an diesem Abend nicht durch Vibrationen in den Knochen lebendig fühlte, war schlicht auf dem falschen Konzert.
Frontmann Andy LaPlegua war einmal mehr der Inbegriff eines charismatischen Performers – energiegeladen, wild und jederzeit in voller Kontrolle über die Menge. Zwischen den Songs heizte er dem Publikum unermüdlich ein und zeigte, warum Combichrist seit Jahren zu den Aushängeschildern der Industrial-Szene zählen.
Combichrist in der Matrix Bochum war alles, was man sich von dieser Band erhoffen kann – und noch mehr: roh, aggressiv, laut und doch immer mit einem Hauch Melodie, der die Songs zu Ohrwürmern macht. Die Atmosphäre war elektrisch, die Performance präzise, das Publikum ekstatisch.
Bewertung: 9 / 10 Gasmasken – Industrial in Perfektion.
Vorband: SynthAttack
Den Auftakt des Abends übernahm SynthAttack, inzwischen als Trio unterwegs. Mit neuer Keyboarderin und einem Live-Schlagzeuger legten sie noch an Energie und Wucht zu. Von der ersten Minute an war klar: Hier wird nicht warmgespielt, hier wird angegriffen. Die Kombination aus brachialen Beats, aggressiven Vocals und druckvollen Drums ließ die Matrix erbeben.
Songs wie Harsh Will Never Die, Addicted to the Thrill oder Enjoy the Violence trafen mit voller Wucht ins Schwarze und rissen das Publikum sofort mit. Die neue Bühnenbesetzung brachte zusätzliche Dynamik – der Schlagzeuger setzte mit treibenden Rhythmen Akzente, während die Keyboarderin mit präzisen Synth-Linien und starker Bühnenpräsenz überzeugte.
SynthAttack bewiesen eindrucksvoll, dass sie mehr sind als ein klassischer Support-Act. Ihr Auftritt war intensiv, tight und visuell stark – ein perfekter Einstieg in einen Abend, der später mit Combichrist endgültig explodierte.