Juhu, ein Schaltjahr. Einen Tag länger aufs E-tropolis freuen und warten. Damit ist das Thema Schaltjahr auch abgehakt. Endlich ist das E-tropolis wieder an seinem gewohnten Platz im Spätwinter bzw. Möchtegern-Frühling. Bei dem Aprilwetter momentan weiß man auch nicht so richtig.
Endlich sieht man wieder die ganzen schwarzen Electroheads in der Turbinenhalle in Oberhausen. Mit anderen Worten, das erste Familientreffen der Festivalsaison.
Erst traurig über die Verschiebung von Oktober auf März, freuen sich doch alle auf den ersten Pflichttermin der Festivalsaison im Pott. Um 13 Uhr heißt es endlich Doors Open und Merch shoppen. Die Motive sind dieses mal wieder sehr gut gelungen.
STURM CAFÉ 
Die Mainstage eröffnet um 14Uhr „Sturm Café“ aus Schweden wurde 2001 unter dem Namen „The Xenophobian Alliance“ gegründet. Die EBM Kombo von Janatan Löffstedt und Gustav Jansson heizt dem Publikum ein und bereitet die feierwütige Menge auf einen Tag voller elektronischer schwarzer Musik vor.
RROYCE 
Nach dem ersten Umbau des Tages und einem Kaltgetränk betreten das Dortmunder Trio Rroyce die Bühne. Im Januar 2013 rockte das Dortmunder Trio erstmals live bei "UNBACO" und sicherte sich den Sieg unter 64 Bands. Danach ging es Schlag auf Schlag: Ihr Debütalbum "Dreams & Doubts & Fears" war ein großer Erfolg. 2016 veröffentlichten sie das Album "Karoshi", das auf Platz 2 der GEWC-Albumcharts landete. 2019 brachten sie ihr drittes Studioalbum "Patience" heraus. RROYCE bleibt den 80ern treu und haucht dem Wave-/Elektro-/Synth-Pop neues Leben ein. 
SONO 
Auf der Mainstage sind als nächstes die Hamburger Band „Sono“ am Start. Die gewisse musikalische Vielfalt von Sono bringt ihnen eine beachtliche Fangemeinde, die sich aus unterschiedlichen Szenen zusammensetzt. Die schwarze Szene hat sie auf jedenfalls gut empfangen.
[:SITD:] 
Der Tag schreitet voran und einer meiner heutigen Lieblingsacts ist an der Reihe. SITD. Gute Musik ausm Pott für den Pott (zumindest heute in Oberhausen).
Aggresiver Gesang und harte Beats und Tranceelemente sowie apokalyptische Themen ergeben eine tanzwütige Menge, die auch mal mitgröhlt. Eröffnet wurde das Set mit „Rot“. Nach dem Track „Kreuzgang“ wurde der neueste Track „Brieselang“ zum besten gegeben.
Obwohl der Track erst am 01.03. erschienen ist, waren die Leute sofort Feuer und Flamme. Das Publikum schien zumindest den Track schon zu kennen, allerdings ist es Live natürlich noch mal eine Nummer schöner.
Es folgten noch die Klassiker „Greater Heights“ und „Richtfest“ bevor das viel zu kurze Set mit „Snuff Maschinery“ beendet wurde.
Wir wollen mehr!
SUICIDE COMMANDO
Nun steht ein nächster persönlicher Höhepunkt des Tages an. Gegründet 1986 sind die Pioniere des härteren Elektro „Suicide Commando“ nicht mehr von den Festivals wegzudenken.
Ihre erste offizielle CD „Critical Stage“ ist nun auch schon 30 Jahre alt. Johan Van Roy merkt man das aber nicht an an. Mit der Show kann Suicide Commando immer noch die Leute anlocken und in seinen Bann ziehen. Ein Garant für gute Stimmung und tanzende Massen.
Der Sound begeistert die alten Hasen der Szene sowie jüngere Zuhörer.
COVENANT 
Als nächstes steht Covenant auf dem Programm . Die schwedische Elektrokombi ist auch schon eine Ewigkeit dabei und aus der Szene und den Festivals nicht mehr wegzudenken. Einige fragten sich, ob die nicht langsam in Rente gehen sollten, aber ich finde nein. Apropo Rente. Ein großes Thema auf dem Festival ist die Abschiedstour von der beliebten Band Front242.

NITZER EBB 
Nitzer Ebb hat sich während seiner Karriere einen Namen als Live-Band gemacht, die mit ihren energiegeladenen und aggressiven Auftritten das Publikum begeistert. Die Band hat in Europa und Nordamerika getourt und ist auf diversen Festivals aufgetreten. Obwohl Nitzer Ebb zeitweise inaktiv war, sind sie seit 2017 wieder aktiv und haben neue Musik veröffentlicht sowie aktuell eine Tournee mit Front 242 gespielt. Die Band gilt als einflussreich für das EBM-Genre und hat viele andere Künstler inspiriert. Die über 40-jährige Bühnenerfahrung merkt man ihnen nicht an. Nitzer Ebb ist dynamisch wie eh und je, und weiß das Publikum zu begeistern. Ein gelungener Abschluss eines großartigen Festivalerlebnisses, obwohl Douglas krankheitsbedingt nicht auftreten konnte. Für einige war das echt traurig. Sprüche wie, „das ist nicht das Nitzer Ebb, was ich hören wollte“, sind gefallen. Lieber Nitzer Ebb ohne Douglas, in diesem Sinne gute Besserung, als kein Nitzer Ebb.
Auf jedenfall war das ein gelungener Abschluss für einen schönen Veranstaltungstag. Hoffentlich kommen die nicht auch noch auf die Idee wie Front 242 in Rente zu gehen und erfreuen ihre Fans noch lange mit ihren Shows.
OBERER TOTPUNKT 
Mit „Oberer Totpunkt“ eröffnet die Secondstage noch eine Band aus Hamburg. Eine Band deren Stil der Neuen Deutschen Todeskunst zugeordnet wird. Ihre Mischung aus Rock, Aggrotech, Minimal-Elektro und was sonst noch alles ist eine interessante Mischung. Jedes ihrer Alben sind Konzeptalben die jeweils ein Thema behandeln.
ACCESSORY
Als nächstes ist „Accessory“ an der Reihe. Die Band Synthpopband wurde für ihren Wandel von harshem Electro-EBM zu weichem Discopop kritisiert. Dem heutigen Publikum ist das aber egal und die Stimmung ist gut.
FROZEN PLASMA 
Als vorletzte Band auf der 2nd Stage ist Frozen Plasma dran. Der Synthpop Sound von Felix Marc und Vasi Vallis ist jedem in der Szene ein Begriff. Gefühlt hat ist Vasi auf jeder Veranstaltung mit einer Band vertreten.
NACHTMAHR 
Kommen wir nun zum Headliner der Second Stage. Auf dem Programm steht eine Industrial Orgie in Uniform. Der Surpreme Commander Thomas Rainer bringt seine treuen Fans von der ersten Sekunde mit dem „Beweg dich“ zum Tanzen. Die üblichen Hardcorefans waren natürlich mal mit mal ohne Uniform vor Ort und in den ersten Reihen. Eine harte Klangmauer bringt sofort auch Skeptiker in der Halle zum feiern. Gut, die Show und die Optik ist zwar nicht für jeden was, aber die Musik ist für alle Freunde härterer Klänge geeignet. Durch unzählige Anti-Rechts-Statement in Social-Media und Live wird der Ruf der unpolischen Band zwar besser, aber allen kann man es nie recht machen. Intoleranz wird halt oft von denen propagiert, welche absolute Toleranz einfordern.Genug Politikblödsinn. Man ist ja zum Musikhören, Tanzen, und Freunde treffen hier.
Die Halle kocht. Die Mädels Thenia und Kat kühlen zumindest Teile des Publikums mit Wasserpistolen ab. Bei der Hitze in der Halle ist das auch sehr erfrischend.Neben beliebten Klassikern wie „El Chupacabra“ und „Mädchen in Uniform“ wurde auch der neue Track „Lucifer“ ins Live Programm aufgenommen. Abgeschlossen wurde wie immer mit „Katharsis“. Nachdem Konzert wird kurz die Halle geleert um die Vorbereitungen für die Aftershowparty zu treffen. Wir freuen uns schon auf die Tour zum Ende des Jahres mit einer längeren Show als auf dem Festival.
Wir freuen uns schon auf die Tour im Winter, das wird verboten gut.
Falls sich noch jemand fragt wie die Gastro war, so waren die Preise für ein Festival in Ordnung. Es gab Kaffee und Tee, welche man mit Cookies, Muffins oder Donuts genießen konnte. Hier musste allerdings in bar bezahlt werden und nicht wie üblich mit Bons. Außerdem gab es noch einen Waffelstand.
Wem nicht so sehr nach süßen Speisen war oder selbst süß genug ist, hatte eine große Auswahl an warmen Speisen. Von Erbsensuppe, einem vegetarischen Gemüse-Nudeltopf, Kartoffelsalat mit oder ohne Bockwurst. Pasta mit Tomaten- oder Pilzsoße. Daneben gab es natürlich auch die Festivalklassiker: Pizza, Currywurst, Pommes, Burger Brezeln und Asianudeln.
Verhungern musste keiner. Der Pizzastand hatte sehr lange auf und hat noch den ein oder anderen Festivalgast mit einer Stärkung für den Heimweg versorgt.
Die ersten Bands für nächstes Jahr sind auch schon bekannt gegeben. Hocico, Chrom und Alienare sind bereits gesetzt und Grund genug, wieder das E-tropolis Festival zu besuchen. Am 22.03.2025 geht es wieder los. Tickets gibt es hier: www.etropolis-festival.de 
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