Logbucheintrag 1
Die Sonne über dem Rhein strahlt am Morgen des 20. April 2024 in Strömen, als wir uns um 10:30 Uhr am Pier in Köln versammeln. Die Luft ist erfüllt von Vorfreude und dem Klang der Wellen. Schwarzgekleidete Fans der Gothic-Szene warten im Regen bereits ungeduldig darauf, an Bord zu gehen. Punkt 11 Uhr beginnt das Boarding für unser ganz besonderes musikalisches Abenteuer: Ein Festival auf einem Schiff.

Bis zum Ablegen um 12 Uhr wird die Zeit genutzt, um alte Bekannte aus der "USF-Familie" zu begrüßen und Neuigkeiten auszutauschen und zu essen. Wie immer gibt es eine für so eine relativ kleine Veranstaltung, ein großes kulinarisches Angebot. Doch man ist ja nicht nur zum Essen, sondern wegen den vier großartigen Bands hier. Es herrscht eine Atmosphäre der Vorfreude.  Wer bis dahin nicht an Board ist muss hinterher schwimmen. Die Fahrt führt uns zum Drachenfelsen, einem wunderschönen Ziel in Königswinter.
Logbucheintrag 2: Alienare
Um 13:00 Uhr betreten Alienare die Bühne und eröffnen das Festival mit ihrer unverwechselbaren neongrünen Energie. Es fühlt sich fast so an, als würden sie nie eine Pause machen, so oft haben wir sie schon irgendwo auftreten sehen. Unsere Archive können ein Lied davon singen. Ihr Auftritt als Opener ist perfekt gewählt und bringt die Menge sofort zum Tanzen. Alienare, 2014 in Hamburg gegründet, hat sich schnell einen Namen gemacht. Der Sänger T. Green, der zuvor mit seiner Band Sky Turned Dark aktiv war, entschied sich für eine Solo-Karriere und gründete Alienare. Seit Ende 2016 wird er auf der Bühne von T. Imo als festem Bandmitglied begleitet. Nach der Show nehmen sich die Musiker Zeit für ihre Fans, was ihre Nähe zu ihrer Anhängerschaft unterstreicht. Ihr bevorstehendes Jubiläumskonzert am 11. Mai in Erfurt verspricht eine großartige Feier zu werden.
Logbucheintrag 3: Solar Fake
Die Bühne gehört nun Solar Fake, angeführt von dem charismatischen Sven. Ihr Auftritt knüpft nahtlos an die Energie von Alienare an und zieht das Publikum sofort in ihren Bann. Vor allem freuen sich alle schon jetzt auf ihr am 24.05. erscheinendes neues Album "Don't Push This Button". Die Vorfreude ist förmlich greifbar, während die Band die Menge mit ihren Klängen verzaubert.
Logbucheintrag 4: Landgang
Der mehrstündige Aufenthalt in Königswinter konnte auf verschiedene Arten genutzt werden. Man konnte im Landgang die Wanderwege erkunden, die örtlichen kulinarischen Angebote nutzen oder sich einfach nur irgendwo wegen des Regens unterstellen. Jeder nutzte die freie Zeit anders. Nachdem die Umbaupause und der Landgang beendet war, wendete das Schiff und man konnte nochmals das "Schwiegermutter-Denkmal" aka. Drachenfels vom Schiff aus betrachten. 
Logbucheintrag 5: Solitary Experiments
Solitary Experiments betraten als nächstes die Bühne und zeigten mit mehr als 30 Jahren Bühnenerfahrung, warum sie in der Electro-Szene unverzichtbar sind. Die Bandgeschichte begann 1993 mit einem Amiga 500 und einem Kawai K4 Synthesizer. Michael Thielemann und Dennis Schober, die sich 1992 kennengelernt hatten, experimentierten mit dieser Ausrüstung unter dem Namen Plague. Bereits ein Jahr später, 1994, wurde die Gründung des Projekts Solitary Experiments beschlossen. Die Band aus Frankfurt (Oder) hat seitdem unzählige Konzerte gespielt und diverse Alben veröffentlicht, aber auf einem Schiff haben wir sie noch nicht gesehen. Trotz 30-jährigem Bandjubiläum denken sie noch lange nicht ans Aufhören. Ihr Auftritt ist ein weiteres Highlight des Tages und sorgte für ausgelassene Stimmung an Bord.
Logbucheintrag 6: Blutengel
Der krönende Abschluss des Festivals gehörte Blutengel. Die Band um Frontmann Chris Pohl ist ein fester Bestandteil der Gothic-Szene und zieht immer eine große Fangemeinde an. Ihre Musik, eine Mischung aus Darkwave, Futurepop und Gothic, berührt die Herzen der Zuhörer. Die Texte handeln oft von Liebe, Verlust und Sehnsucht, und die visuelle Ästhetik der Band ist ebenso beeindruckend. Neben der Musik hat Blutengel auch eine ausgeprägte visuelle Ästhetik, die oft von Elementen des Gothic und des Okkulten inspiriert ist. Obwohl der ein oder Andere die Musik vielleicht als "Schlager" bezeichnen mögen, lassen sich die Rheinpiraten davon nicht beeinflussen und feiern das letzte Konzert des Tages ausgelassen bis zum Anlegen des Bootes um 23:00 Uhr in Köln.
USF 2025
Die nächste Karperfahrt ist bereits für 2025 angekündigt, und das Lineup verspricht erneut ein großartiges musikalisches Erlebnis. Mit Combichrist, Megaherz, Nachtblut und Soulbound werden die Fans auf eine gitarrenlastige Reise mitgenommen. Die Vorfreude auf das nächste Festival ist bereits jetzt spürbar, und die Tickets sind heiß begehrt, wie immer im Amphishop erhältlich.
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